Wegen des Fachkräftemangels hat die Gastronomie im Land junge Menschen aus Ruanda für eine Ausbildung nach Rheinland-Pfalz geholt. Das Projekt wurde auf einer Wirtschaftsreise von Rheinland-Pfalz nach Ruanda geboren. Nun läuft die Umsetzung. Ein erstes Zwischenfazit.
Neun sind bereits da, in wenigen Wochen kommen weitere 20 junge Ruanderinnen und Ruander. Zeitgleich beginnen in einer Sprachschule in der ruandischen Hauptstadt Kigali 30 junge Ruanderinnen und Ruander ihren einjährigen Sprachkurs für den Ausbildungsstart im Sommer 2025. Erst Deutschkurse in Ruanda – dann Gastronomie in Rheinland-Pfalz: So lautet die Botschaft, die Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die jungen Menschen aus Ruanda sendet.
Mit Azubis aus Ruanda gegen den Fachkräftemangel
Die Initialzündung für dieses Fachkräfteprojekt war eine Delegationsreise des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums nach Ruanda. Der Fachkräftemangel ist ein Dauerthema. Das Ministerium hat daher frühzeitig eine umfassende Fachkräftestrategie entwickelt. Dazu gehört auch das Ruanda-Projekt als weiterer Mosaikstein. Letztes Jahr wurde dazu von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und dem ruandischen Ministerium für Handel und Industrie ein Letter of Intent unterzeichnet. Der Fokus liegt auf der beruflichen Ausbildung, insbesondere im Hotelgewerbe, in der Industrie und im Handwerk. In Ruanda ist die berufliche Qualifizierung rein theoretisch – anders als bei uns. Nachwuchskräfte mit einer guten Qualifikation sind für Unternehmen Gold wert. „Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist ein entscheidender Schlüssel, um Wohlstand zu sichern. Hier setzt unsere Wirtschaftsstandortmarke Rheinland-Pfalz Gold an. Rheinland-Pfalz ist ein innovativer Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität. So ziehen wir Fachkräfte an. Die Zuwanderung von Fachkräften – unter anderem aus Ruanda – ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, so Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz.
Das Erfolgsgeheimnis: gute Netzwerkpartner
Das Projekt nimmt schnell Fahrt auf. In Rheinland-Pfalz findet sich direkt ein Partner für die Fachkräfteinitiative. Der Branchenverband DEHOGA in Rheinland-Pfalz hat das Projekt wegen des Fachkräftemangels in der Gastronomie angeschoben. Gereon Haumann vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz: „Wir leisten echte Pionierarbeit in der internationalen Ausbildung im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe. Dabei haben wir uns als Arbeitgeberverband gerne intensiv eingebracht, um dieses besondere Ausbildungsprojekt gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und mit unserem Partnerland Ruanda trotz aller Herausforderungen ans Laufen zu bringen.“ Daniela Schmitt ergänzt: „Beide Seiten – die ruandischen Fachkräfte und die Unternehmen im Land – profitieren von der Partnerschaft auf Augenhöhe. Das ist einzigartig in Deutschland.“
In den kommenden vier Jahren möchte der Branchenverband 100 junge Menschen aus Ruanda in Hotels und Gaststätten im Land unterbringen.